Für Fahrerinnen und Fahrer mit Handicap wie Sabine ist der Zugang zu angepasster Fahrzeugtechnologie der Schlüssel zu einem selbstbestimmten Leben. Individuell angepasste elektronische Fahr- und Lenksysteme auf Basis von Drive-by-Wire eröffnen neue Möglichkeiten, Mobilität barrierefrei und nachhaltig zu gestalten. Sie fördern nicht nur Unabhängigkeit, sondern schaffen auch Zugang zu sozialer Teilhabe und beruflicher Verwirklichung. Wie solche Technologien das Leben verändern können, zeigt die Geschichte der 51-jährigen Sabine, die dank Space Drive seit über 16 Jahren sicher und eigenständig mobil ist.
Nach 16 Jahren und über 208.000 Kilometern heißt es Abschied nehmen: Sabine und ihr treuer Kia Carnival, liebevoll „Moby Dick“ genannt, gehen getrennte Wege. Doch die 51-Jährige bleibt mobil – mit einem neuen Begleiter, den sie „Enterprise“ getauft hat: ein VW T6.1, ausgestattet mit der zweiten Generation des innovativen Fahr- und Lenksystems Space Drive. Neben vielen modernen Fahrzeugfeatures, die das Fahren künftig erleichtern, haben sich auch die Eingabegeräte geändert. Statt eines Minilenkrads und eines Gas-Bremsschiebers nutzt Sabine nun zwei Joysticks. Mit der linken Hand steuert sie Gas und Bremse, mit der rechten lenkt sie. „Das war anfangs ungewohnt“, berichtet Sabine, „aber nach etwas Übung, besonders auf den anspruchsvollen, schmalen und kurvigen Strecken rund um den Mobilitätspark Aichelau, hat das schon wunderbar funktioniert.“
Neue Technik, neues Fahrgefühl
Ihr neues Fahrzeug bringt noch weitere Neuerungen mit sich: Der Paravan Touch und die Sprachsteuerung „Voice Control“ für die Bedienung der Sekundärfunktionen sorgen für zusätzlichen Komfort und erhöhte Sicherheit. „Das ist eine echte Erleichterung“, schwärmt Sabine. Besonders stolz ist sie darauf, endlich wieder eigenständig die Sonnenblende bedienen zu können – eine Funktion, die sie vorher über Jahre nicht nutzen konnte. „Entweder war sie oben oder unten, und ich musste immer jemanden bitten, mir zu helfen. Jetzt kann ich das selbst – ein großartiges Gefühl!“
Auch die wichtigsten Fahrzeugfunktionen wie Blinken, Licht, Hupe oder Scheibenwischer lassen sich nun deutlich intuitiver bedienen. Früher nutzte Sabine dafür den sogenannten Bleeper – einen individuell im Fahrzeug installierten Knopf, der Befehle durch mehrmaliges Drücken auslöste. Bis zu zehn verschiedene Funktionen konnten so gesteuert werden; zwei Mal drücken bedeutete beispielsweise „Blinker rechts“. Die neue Technologie vereinfacht die Bedienung erheblich und sorgt für ein insgesamt angenehmeres Fahrerlebnis mit einem Plus an Sicherheit.
Seit 2017 nutzt Sabine zusätzlich den PARAVAN E-Rolli PR 50 als Fahrersitz – ein weiterer Meilenstein in ihrer persönlichen Mobilität. Der als Fahrersitz zugelassene Elektrorollstuhl ermöglicht es ihr, direkt vor das Lenkrad zu fahren. Mit einem einfachen „Klick“ wird der PR 50 über die Dockingstation sicher und fest mit dem Fahrzeug verankert. Diese nahtlose Integration bietet Sabine maximale Flexibilität und Komfort, ohne dabei auf Sicherheit zu verzichten.
Freiheit hinter dem Steuer: Selbstbestimmt und unabhängig
Die Kombination aus innovativer Technologie und barrierefreier Mobilität gibt Sabine den Freiraum, ihren Beruf bei der Agentur für Arbeit sowie zahlreiche Ehrenämter ohne fremde Hilfe auszuüben. „Mobilität ist für mich Freiheit, Unabhängigkeit. Als ich damals mit den Papieren selbst zur Zulassungsstelle gefahren bin, war das ein überwältigender Moment“, erinnert sie sich. „Alles im täglichen Leben erledige ich mit dem Auto!“
Der Abschied von treuen Kia fiel ihr schwer: „Die ersten Fahrten waren herausfordernd, und ich habe meinem alten Auto sehr nachgetrauert“, gibt Sabine zu. Doch nach gut zwei Monaten überwiegt die Begeisterung: „Mittlerweile muss ich sagen, der Bus macht richtig Spaß. Ich habe die ideale Sitzposition gefunden, und jetzt fahre ich das Auto – nicht das Auto mich!“ Mit einem Lächeln ergänzt sie: „Ich bin quasi die Pilotin in meinem Cockpit.“ Für Sabine ist Space Drive 2 ein gewaltiger Fortschritt. „Den Joystick für die Lenkung kann ich mittlerweile mit zwei Fingern führen“, berichtet sie stolz. Auch das Bauchgefühl für das Fahren hat sich neu eingestellt – ein Gefühl von Sicherheit und Kontrolle, dass sie jeden Tag aufs Neue genießt.





