Bruno Haßler
Paralympicsieger im Tischtennis / Pensionär
Ich wohne hier direkt an der Schweizer Grenze, keinen Kilometer bis dorthin. Und in der Schweiz beginnt ein großes Gebiet flacher Landschaft, wo ich gute Möglichkeiten habe mich mit dem Rollstuhl zu bewegen. Hiermit ist seit dem 23. März Schluss, die Grenze ist von deutscher und von schweizer Seite wie vernagelt. Dies bedeutet für mich eine große Einschränkung meiner Bewegungsfreiheit. Ich gehe selbstverständlich nicht Einkaufen etc., gehöre schließlich zu den Risikogruppen, deshalb meide ich schon die Nähe zu anderen Menschen. Aber so ganz geht es in meinem Fall nicht, es kommt jeden Morgen der Pflegedienst und hilft mir in den Rollstuhl zu kommen und bei der täglichen Pflege etc..
Trotz allem erlaube ich mir mit meinem tollen Auto die eine oder andere Ausfahrt, was weiterhin sehr viel Spaß macht. Auch das Bewusstsein dieses Fahrzeug mit all seinen Vorzügen zu haben, bringt mir doch schon ein positives Gefühl und vertreibt so manch sich anbahnenden Frust. Als Vorzüge in diesen Coronazeiten sehe ich doch, dass sich alles etwas entschleunigt. Meine Schwester und ich kochen sehr viel und das macht ja auch viel Spaß. Was ich als positiv empfinde ist, dass sich die Politiker bis jetzt doch ziemlich einig sind in der Bekämpfung des Coronavirus und nicht ständig streiten. Ich hoffe, dass aus dieser Krise alle etwas lernen, und etwas geduldiger werden