Boris Nicolai
qualifiziert für die Paralympics in Tokio / Maschinenbautechniker
Seit 2 Wochen arbeite ich ausschließlich im Home-Office. Auf Grund meiner Muskelerkrankung gehöre ich zur Risikogruppe, meine Arbeitskollegen arbeiten überwiegend weiterhin im Büro. Für mich ist es immer noch schwer zu realisieren was da gerade passiert. Selbst meine Eltern die, die doppelte Lebenserfahrung haben als ich, haben sowas noch nicht erlebt. Wir haben in meiner Heimat im Saarland die schärfsten Beschränkungen. Kontakt ist nur mit dem Lebenspartner sowie die im eigenen Haushalt lebenden Personen möglich. Das sind schon arge Einschnitte, die gemacht werden, und die erstmal von den Bürgern und auch von mir getragen werden müssen.
Ich bin zurzeit überwiegend zu Hause. Sport ist ein weiterer wichtiger Punkt in meinem Leben. Ich hatte mich für dieses Jahr für die Paralympics in Tokyo qualifiziert. Die Spiele sind nun um ein Jahr verschoben worden. Das begrüße ich auch, denn eine gerechte Vorbereitung ist zurzeit nicht möglich. Viele paralympische Athleten gehören auch zur Risiko Gruppe im Falle des Covid-19 Virus. Derzeit gibt es keine Trainingsmöglichkeiten außerhalb den eigenen vier Wände für mich. Ich trainiere zurzeit zu Hause. Ich habe mein Trainingsequipment erweitert. Bei gutem Wetter nutze ich meinen Aktiv-Rollstuhl mit Zusatzantrieb, um mich an der frischen Luft zu betätigen, natürlich alleine mit Sicherheitsabstand, ganz nach Vorschrift. In meinem Umfeld haben die meisten Leute Verständnis und sind sensibel eingestellt.