Die Rudolf-Diesel-Medaille für die „Nachhaltigste Innovationsleistung“ wurde an die PARAVAN GmbH mit Gründer und Geschäftsführer Roland Arnold verliehen, die sich mit ihren revolutionären Lösungen für die Chancengleichheit von schwerbehinderten Menschen einsetzt. Die renommierte Auszeichnung für wirtschaftlich erfolgreiche, unternehmerische Innovationsleistungen wurde in diesem Jahr zum 48. Mal und zum ersten Mal digital verliehen.
Ein sichtlich berührter und überraschter Roland Arnold nahm den Preis am Rande des DTM-Tests auf dem Lausitzring entgegen: „Ich möchte den Preis vor allem meinen Kunden widmen, meinen Mitarbeitern und meiner Familie, die mich alle unterstützen. Ich freue mich riesig über diese Auszeichnung.“ Für Arnold ist diese Würdigung ein weiterer Beleg für die Anerkennung seiner Arbeit und die Einzigartigkeit der Space Drive Technologie. Das mehrfach redundante und straßenzugelassene Gas-, Brems- und Lenk-System Space Drive – entwickelt, um Menschen mit einer erheblichen körperlichen Einschränkung eine selbstbestimmte Teilnahme am Straßenverkehr zu ermöglichen – ist heute eine Schlüsseltechnologie für das autonome Fahren in Level 5. Es ist auf unterschiedliche sicherheitsrelevante Automotivanwendungen individuell anpassbar, von Drive-by-Wire-Lösungen in Behindertenfahrzeugen bis hin zur Steuerung von Test- und Nutzfahrzeugen.
Das im baden-württembergischen Pfronstetten-Aichelau sitzende Unternehmen ist weltweit für seine behindertengerechten Fahrzeuge, digitale Lenk- und Bremssysteme und Rollstühle bekannt, hieß es in der Begründung. Neben PARAVAN waren außerdem der Erfinder des Kundenspezifischen Kabelbaums und Automobilzulieferer im Premiumsegment, die DRÄXLMAIER Group, sowie der international tätige Anbieter für Lösungen in der Wärme- und Schalldämmung, Schöck Bauteile GmbH, welches die Baubranche mit dem tragenden Wärmedämmelement Schöck Isokorb® nachhaltig prägte, nominiert.
Der Leiter Wissen und Bildung des Bayerischen Rundfunks, Werner Reuß würdigte Roland Arnold und die PARAVAN GmbH als ein Paradebeispiel für den Erfindungsreichtum schwäbischer Mittelständler. Entscheidend sei nicht wie man erfindet, sondern was man erfindet. „Die Lösungen, die das Unternehmen anbietet, sind intelligent, nützlich und sie sind empathisch, individuell und höchst funktional. Hinter dem Erfolg des Unternehmens steckt nicht nur höchste Ingenieurskunst, sondern auch eine ungemein intelligente Softwarelösung, das weltweit erste straßenzugelassene Drive-by-Wire-System Space Drive. Roland Arnold hat den Mut die eigenen Ideen anzupacken, er hat das Können die Ideen auch umzusetzen und er hat das unbedingte Wollen der eigenen Idee mit Ausdauer zum Erfolg zu verhelfen.“ Als gelernter Kfz-Mechaniker betreibt er auf dem elterlichen Hof einen Ein-Mann-Reifenwerkstatt. Wie so oft bei Unternehmern gab es auch bei Roland Arnold ein Erweckungserlebnis, die ihn seine Vision – Menschen mit Behinderung wieder mobil zu machen – vor Augen führte. „Roland Arnold ist kein Verrückter, er ist fleißig, besessen und beseelt von seiner Idee und ausgestattet mit einer schier grenzenlosen Phantasie. Roland Arnolds Idee hat sich durchgesetzt. Er ist ein Prototyp des sozialen Unternehmers, er kann sich in Menschen mit Behinderung reinversetzen, aber er weiß auch, um dies zu können, muss er auch als Unternehmer erfolgreich sein und er weiß seine Ideen umzusetzen.“
In der Kategorie „Erfolgreichste Innovationsleistung“ gewann das Bielefelder Familienunternehmen GOLDBECK GmbH mit Ortwin Goldbeck. Dass Wissen nicht nur in linearen Medien, wie im Fernsehen oder im Radio, vermittelt werden kann, zeigt der Gewinner in der Kategorie „Beste Medienkommunikation“: das YouTube-Format Terra X Lesch & Co des ZDF und Harald Lesch. Für die Kategorie „Beste Innovationsförderung“ wurde die Steinbeis-Stiftung für Wirtschaftsförderung mit Prof. Johann Löhn ausgezeichnet.
Über die Dieselmedaille
Die Dieselmedaille, Deutschlands ältester Innovationspreis für wirtschaftlich erfolgreiche, unternehmerische Innovationsleistungen wird seit 1953 im Gedenken an den Innovator Rudolf Diesel verliehen. Mit der Dieselmedaille werden natürliche Personen und Institutionen für besondere Leistungen auf dem Gebiet des Erfindungswesens und der Innovationskultur geehrt. Die Dieselmedaille wird vom gemeinnützigen Deutschen Institut für Erfindungswesen (D.I.E e.V.) verliehen. Gewählt werden die Preisträger vom Dieselkuratorium, welches die industrielle Management-Elite mit Technikkompetenz in Deutschland repräsentiert. Es handelt sich dabei um rund sechzig Technologievorstände von weltmarktführenden, mittelständischen Technologieunternehmen, die gemeinsam eine halbe Million Arbeitnehmer beschäftigen und über 100 Milliarden Euro Umsatz erreichen.