Drive-by-Wire als Wegbereiter der automobilen Zukunft

Die Automotive-Branche befindet sich seit Jahren im Umbruch. Immer weniger Raum für immer mehr Menschen sowie gesetzliche Vorgaben zur Reduktion des CO2-Ausstoßes erfordern ebenso neue Fahrzeugkonzepte wie die steigenden technischen und sicherheitsrelevanten Anforderungen an Fahrzeuge in diversen Industriezweigen. Das aus der Behindertenmobilität heraus entwickelte digitale Lenk- und Fahrsystem Drive-by-Wire ist schon heute in vielen Anwendungen im Einsatz, z.B der Agrar- und Baumaschinentechnik, der Verteidigungsindustrie oder in der Logistikbranche und gilt als Wegbereiter für das autonome Fahren von morgen.

Hochentwickelte Steuerungseinheiten zur Verarbeitung der Datenquellen

Die Drive-by-Wire-Technologie wird stetig weiterentwickelt. Bereits heute übernehmen hochtechnologische Steuerungseinheiten das Erfassen, Auslesen und Verarbeiten von Daten in Echtzeit, die durch Sensoren ins Fahrzeuginnere übertragen werden. Um zukünftig auch unbegrenzt im Straßenverkehr autonom zu fahren, müssen KI-Systeme mit immer neuen Daten angereichert werden, von denen sie lernen und um selbstständig die erforderlichen Steuerungs-, Lenk-, und Bremsimpulse auszulösen. Den drei Datenquellen Radar, Kamera und LiDAR kommt dabei die größte Bedeutung zu:

• Radar: Die Radarmessung liefert die Daten für Abstandshalter und Notbremssystem.
• Kamera: Zur Unterstützung beim Einparken und Rangieren und als Basis für den Spurhalteassistenten sowie die adaptive Anpassung der Geschwindigkeit.
• LiDAR: Sensorsystem zur Abstands- und Geschwindigkeitsmessung und zur Klassifizierung von Objekten im Straßenverkehr.

Autonomes Fahren: Chance und Herausforderung für die Behindertenmobilität

Seit Jahren ist das Drive-by-Wire-System von PARAVAN in der Behindertenmobilität auf der Straße im Einsatz und ermöglicht Menschen mit Behinderung die aktive Teilhabe im Straßenverkehr und am Arbeitsmarkt. Ob als Mit-, Bei- oder Selbstfahrer: für fast alle Krankheitsbilder gibt es bereits entsprechende Fahrzeugumbauten.

In der Weiterentwicklung inkludierter Steer-by-Wire- und Drive-by-Wire-Konzepte liegt auch weiterhin großes Potenzial: Während aktuell noch der regelmäßige Kontakt des Menschen mit der Steuerungseinheit erforderlich ist, gilt es, die Eingabegeräte und Steuerungseinheiten so weiterzuentwickeln, dass sie intelligent genutzt werden können. Zudem müssen sicherheitsrelevante Aspekte, wie die Rollstuhlsicherung sowie der Ein- und Ausstieg von Rollstuhlfahrern bedacht und in neue Fahrzeugkonzepte integriert werden.

Ist dies gelöst, kann in der letzten Ausbaustufe, dem autonomen Fahren so auch schwerstbehinderten Menschen, z.B. mit einer starken kognitiven Einschränkung, eine aktive Teilhabe am Straßenverkehr ermöglicht und eine Integration in den Arbeitsmarkt erleichtert werden.